Szenisches Lernen: Beispiel „Kabale und Liebe“

Eine der vielen Möglichkeiten des Szenischen Lernens ist das „Statuentheater“,
das als Lernform auf den südamerikanischen Theatermacher Augusto Boal zurückgeht,
seine Ursprünge aber in den lebenden „tableaux“ der französischen Kultur des 17.
und 18. Jahrhunderts haben dürfte.

Die Grundidee ist folgende:

Schüler entwickeln zu einem Drama oder einer Szenengruppe ein Standbild aus
Mitschülern, in dem die wesentlichen Figuren der Textgrundlage enthalten sind.
Die Personen sind so „in Pose“ zu rücken, dass die wesentlichen Beziehungen in
Mimik, Gestik, und Körperhaltung der Figuren untereinander deutlich werden.
Damit werden für die Betrachter wesentliche Aussagen des Texts sichtbar.
Einfache improvisierte Requisiten können das Bild noch ergänzen.

In einem zweiten Schritt wählen die Schüler der „Regiegruppe“ einen Begriff oder
einen Satz zu jeder Figur aus der Textgrundlage. Die Figuren müssen diesen Satz
so lange wiederholen, bis sie ihn nach Einschätzung der Regie situationsangemessen
sprechen können.

Der mögliche dritte Schritt besteht dann im „Einbauen“ einfacher Handlungs-
und Bewegungsabläufe, die auch als Video aufgezeichnet werden können.

Schüler der Klasse 11b (2004/05) zeigen in unserer Photosequenz Szenengruppen
aus Schillers „Kabale und Liebe“.

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Luise Miller, Major Ferdinand v. Walter (I.Akt, 3 Szene)

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Luise, Ferdinand, Miller, Frau Miller, Präsident, Gerichtsdiener (II.6)

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Wurm, Präsident, Hofmarschall v. Kalb (I, 5 und 6)

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WURM: …diktieren ihr ein Billetdoux an eine dritte Person in die Feder…. (III.1)

PRÄSIDENT: Das Geweb ist satanisch fein. (III.1.)

HOFMARSCHALL v. KALB: …auf der Parade will ich ihn als von ohngefähr,
mit dem Schnupftuch herausschleudern. (III.2.)

FERDINAND: – ein unerhörter ungeheurer Betrug, wie die Menschheit
noch keinen erlebte! (IV.2)

LUISE: Gott! Gott! und du selbst musst das Siegel geben, die Werke
der Hölle zu verwahren? (III.6)

Text, Photos, Redaktion: D. Zink


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