Der Leistungskurs Geographie unternahm vom 17 bis 19. 2. 2006 eine Exkursion nach Oberstdorf im Allgäu. Gegenstand der knapp dreitägigen Unternehmung war die Untersuchung und Nutzung des Oberstdorfer Tourismusangebots. Mit eigenen ersten Langlaufversuchen und einer Befragung von mehr als 120 Touristen in Oberstdorf zu ihrem Reise- und Freizeitverhalten bot die Exkursion nicht nur einen Einblick in die praktischen Konsequenzen des „Sanften Tourismus“, sondern erfüllte nebenbei auch einen Teil des Sportlehrplans, in dem „Nordischer Skilauf“ als Ergänzung oder Alternative zum alpinen Skilauf angeboten werden kann.
In Oberstdorf hat sich in den vergangenen beiden Jahrzehnten ein Wandel des Fremdenverkehrs entwickelt. Gehörte der Ort noch in den 70er Jahren zu den wichtigsten alpinen Wintersportorten in Deutschland, hat Oberstdorf infolge der Konkurrenz attraktiverer Urlaubsorte in den anderen Alpenländern, der sich ändernden klimatischen Bedingungen und der Entwicklung anderen Freizeitverhaltens ein alternatives Angebotsprofil entwickelt.
Viele der Maßnahmen in Oberstdorf entsprechen eher dem Konzept eines „Sanften Tourismus“ als dem klassischen „harten“ Wintertourismus, wie er beispielsweise in Saalbach-Hinterglemm (Österreich) betrieben wird.
Bevor sich der Kurs auf die Bretter stellte, die zur Zeit der Winterolympiade in Turin manchem die Welt bedeuten, gab es eine Einführung zum Thema Schneehydrologie und zu den Schneeverhältnissen in Oberstdorf. Thema war dabei auch das in der vorangegangenen Woche vorherrschende Tauwetter, das in vielen Teilen des Landkreises Fürstenfeldbruck zu großflächigen Überschwemmungen geführt hatte. Auch in Oberstdorf waren die Schneeverhältnisse in den Tallagen and diesem Wochenende nicht ganz optimal. Zwar lag für den Langlauf ausreichend Schnee, doch waren die Loipen wegen der Plusgrade tagsüber für manche Teilnehmer etwas langsam. (Der Kursleiter war darüber nicht unglücklich, denn nasser, aber gesetzter Schnee führt seltener zu harten Stürzen.)
Mehr zum Thema „Sanfter Tourismus“ und zu den Langlauferfahrungen des Leistungskurses finden Sie demnächst in eigenen Beiträgen auf dieser Homepage.
Möglich wurde die Exkursion aufgrund des Interesses und Engagements der Kursteilnehmer, die Transportlogistik, Unterkunft und Verpflegung selbstständig organisierten. Besonderer Dank gilt Kristina Müller und ihrer Familie. Frau Vogler, Kristinas Großmutter, unterhält eine Ferienunterkunft in Tiefenbach, die wir benutzen durften. Für unsere Zwecke waren Lage, Ausstattung und Organisation ideal. Auch Kristinas Mutter, Lehrerin an der Realschule in Fürstenfeldbruck, unterstützte die Exkursion nach Kräften: Auf dem „kleinen Dienstweg“ konnte der Leistungskurs die benötigten Langlaufski von der Realschule entleihen. Vielen herzlichen Dank!