Infolge der gegenwärtigen Tendenzen auf dem deutschen Buchmarkt, der außer der seriellen Fantasyliteratur offenkundig nur wenige, interessante Titel für Jungen im Übergang von der Kinderliteratur zu erwachsenem Lesestoff bietet, sind die nachfolgenden Titel vor allem Übersetzungen aus anderen europäischen Sprachen.
Alexie, Sherman, Das absolut wahre Tagebuch eines Teilzeitindianers (Englische Originalfassung: The Absolutely True Diary of a Part-Time Indian)
Die autobiografische Geschichte eines Coeur d’Alene Indianers zwischen den katastrophalen Voraussetzungen seiner Herkunft und den Möglichkeiten seiner Zukunft.
Herrndorf, Wolfgang, Tschick
Die Geschichte vom Ausbruch zweier Vierzehnjähriger, ist ein rasant erzähltes Roadmovie auf den Autobahnen des wilden Ostens. Deutscher Jugendliteraturpreis 2011
Kirsch, Hans-Christian, Oxford oder der Mann der Shakespeares Stücke schrieb
„Nun hat sich herausgestellt, dass Shakespeares Stücke gar nicht von Shakespeare geschreiben wurden, sondern von einem Mann der nur zufällig Shakespare geheißen hat.” Für Shakespeare-Experten ein unerschöpfliches Thema: Wer hat die vermutlich berühmtesten Texte der neuzeitlichen Literatur geschrieben Edward de Vere oder der uneheliche Sohn von Königin Elisabeth I. namens Oxford? War der Schauspieler William Shakespeare nur ein Strohmann?
Larsen, Reif, Die Karte meiner Träume (Englische Originalfassung: The Selected Works of T.S. Spivet)
Der Junge Tcemuseh Sparrow lebt in Montana und zeichnet wissenschaftliche Darstellungen von Insekten. Seine exakten Illustrationen, die er an eine Forschungsgesellschaft in Washington schickt, werden mit einem Preis bedacht. Doch niemand in Washington weiß, dass es sich bei dem Urheber der Zeichnungen um einen Jungen handelt. Die Besonderheit dieses Romans: es handelt sich um einen nicht-linearen Text.
Lowry, Lois, Hüter der Erinnerung (Englische Originalfassung: The Giver)
Düstere Darstellung einer Zukunftswelt, in der die Erinnerung an die Geschichte von wenigen kontrolliert wird, damit der Rest der Bevölkerung keine unangenehmen Fragen über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft stellt.
Martel, Yann, Schiffbruch mit Tiger (Englische Originalfassung: Life of Pi)
Ein Junge findet sich nach dem Untergang eines Frachtschiffes auf einem Rettungsboot wieder. Doch allein ist er nicht: an Bord befinden sich eine Hyäne, ein schwerverletztes Zebra ein Orang-Utan und ein ausgewachsener Königstiger.
rock, zé do, Fom Winde verfeelt – welt-strolch macht links-shreibreform (neuausgabe light)
Der aus Brasilien stammende und in München lebende Zé do Rock vereinfacht die deutsche Rechtschreibung bis keine mehr da ist. Geeignet für alle, die unter den Inkonsequenzen der deutschen Rechtschreibung und ihrer Reformen leiden.
Teller, Janne, NICHTS was im Leben wichtig ist (Dänische Originalfassung: Intet)
Ein Junge erklärt die Wertvorstellungen der Mitschüler seiner Klasse für bedeutungslos. Die Schüler schließen sich zusammen, um diese Behauptung zu widerlegen. Der Roman sorgte in Dänemark für heftige Diskussionen über fundamentalistische Moral bei Jugendlichen.
Zusak, Markus, Die Bücherdiebin (Englische Originalfassung: The Bookthief)
Ein Mädchen, dessen Eltern vermutlich in Konzentrationslagern der Nazis verschwunden sind, lebt bei einer Pflegefamilie in der kleinen Ortschaft Molching. Dort beginnt sie aus dem Haus einer lokalen Nazigröße Bücher zu stehlen.
Murail, Marie-Aude, Simpel (Französische Originalfassung: Simple)
Colbert muss sich um seinen geistig behinderten Bruder kümmern. Beide leben in einer Wohngemeinschaft in Paris. Der Roman überzeugt durch seinen radikalen Perspektivenwechsel: Darf man über geistig Behinderte lachen? Wer ist eigentlich unter welchen Voraussetzungen komisch?