Auftanz mit Michael Well am Graf-Rasso-Gymnasium

Die Zeiten, in denen Volkstanz als verstaubte Unterhaltung für die ältere Generation galt, sind längst vorbei. Während ihre Eltern oft mit Rock-und Popmusik aufgewach­sen sind, können sich heutige Jugendliche wieder vermehrt für die schmissigen Rhythmen traditioneller bayerischer Musik in Kombination mit dem entsprechenden Tanz begeistern. Eindrucksvoll unter Beweis gestellt wurde dies bei einer Veranstal­tung zum traditionellen „Aktionstag Musik“ des Bayerischen Kultusministeriums am Graf-Rasso-Gymnasium.

Kein geringerer als Michael Well, Mitglied der legendären Formation ′Biermösl Blosn′ gab sich auf Initiative von Musiklehrer Georg Alkofer die Ehre an seiner ehemaligen Ausbildungsstätte. Kurzerhand wurde dazu aus Mitgliedern der Big Band und Lehrern ein respektables Volksmusikensemble gegründet sowie die Schulmensa in einen bayerischen Tanzboden verwandelt.

Unter Anleitung des Tanzmeisters Michael Well lernten die Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe verschiedenste Formen bayerischen Tanzes kennen, von der eher gemütlichen Polka im Wechselschritt bis zum flotten Dreher, der den Tänzern enorme Koordination und Kondition abverlangte.

Bei Michael Well – derzeit zusammen mit seinen Brüdern und dem Kabarett-Urgestein Gerhard Polt in den Münchner Kammerspielen sowie den Punkern von den ′Toten Hosen′ deutschlandweit  zu sehen – ist jedoch keineswegs bajuwarischer Purismus Programm. Auch Folklore anderer Länder, wie beispielsweise Tänze aus Russland und den U.S.A., forderte die jungen Tänzerinnen und Tänzer.

Viel zu schnell verging der Vormittag, die Wangen glühten vor Begeisterung und alle Beteiligten waren sich einig, dass dies nicht der letzte Aktionstag sein sollte, bei dem Musik und Tanz eine wunderbare Einheit eingehen.

Georg Alkofer

Für das Tanzprojekt der 11. Jahrgangsstufe wurde die Mensa des Graf-Rasso-Gymna­siums für einen Tag zum Tanzboden. Am Anfang des sogenannten „Auftanzes“, der traditionell am Anfang von Tanzveranstaltungen steht, folgten die Beteiligten zu­nächst konzentriert den Anweisungen des Tanzmeisters Michael Well (rechts).
Bereits wenig später hatten sich die Mienen entspannt: Spaß und ausgelassenes Mit­einander sorgten für gute Stimmung bei Lehrkräften und Schülern, auch wenn der eine oder die andere zunächst nicht glauben konnte, dass es tatsächlich möglich sein könnte, die „Schnecke“ wieder zu entwirren.
Die dreiteilige Sternpolka – Polka, Stern, Klatschteil – ist schon etwas für fortgeschritte­nere Tänzerinnen und Tänzer. Die am Projekt „Auftanz“ beteiligten Schülerinnen und Schüler erwiesen sich als Tanz-„Schüler“ mit rascher Auffassung und gutem Taktge­fühl. Die Tatsache, dass es sich bei der Sternpolka um einen Wechseltanz hat, trug ebenfalls zur ausgelassenen Stimmung bei.

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