Schon im Vorfeld der Meisterschaft wurde uns klar, dass diese eine Besondere sein würde. Mit dem Aufkommen des Coronavirus und den folgenden, eischränkenden Maßnahmen wurde diese Meisterschaft ein Novum in der Formel 1 in der Schule Geschichte. Alles fing drei Wochen vor der Meisterschaft an, die ersten Coronafälle wurden in ganz Bayern festgestellt. Von diesem Punkt an haben wir uns intensiv mit der Risikoerkennung auseinandergesetzt und für verschiedene Szenarien Auswege geplant. Dann hat zwei Wochen vor der Meisterschaft der Gastgeber, die Schweinfurter Niederlassung der ZF Friedrichshafen AG, abgesagt. Der Veranstalter Formel 1 in der Schule hat sich daraufhin intensiv um einen Ersatzstandort bemüht. Die die Wahl fiel auf einen Raum im Konferenzzentrum auf der Maininsel. Dabei war nicht klar ob die Meisterschaft mit dem Hauptbestandteil, den Rennen der Autos, stattfinden kann, denn der Veranstaltungsraum hatte nicht die erforderliche Länge für die Rennbahn. Auch die Präsentationen hätten nicht wie gewohnt in separaten Räumen, sondern in einem sichtgeschützten Bereich stattfinden müssen. Außerdem wären der Aufbau der Messeboxen nicht möglich gewesen, weswegen nur Tische zur Gestaltung verfügbar gewesen wären. Dieser Umstand hätte für uns den Verlust zwei unserer stärksten Kategorien bedeutet.
Doch eine Woche vor Abreise zum Wettbewerb wurden die Schulen geschlossen und größere Veranstaltungen verboten, deshalb fiel auch diese Lösung aus. Daraufhin wurde von Seiten der Formel 1 in der Schule GmbH eine Lösung erarbeitet den Wettbewerb trotz der gegebenen Umstände so normal wie möglich durchführen zu können. Diese bestand aus der Einsendung der Rennautos, des Portfolios, der technischen Zeichnung und eines Datensticks mit der im Vorhinein aufgezeichneten Präsentation, den Dateien der Teamstandplakate und den sonstigen, digital erstellten, Wettbewerbsmaterialien zur Formel 1 in der Schule Zentrale. Doch durch diese massiven Änderungen ließen wir uns nicht die Motivation und Vorfreude bei den Vorbereitungen nehmen. Zunächst mussten wir in den letzten Tagen vor dem Absendetermin die Präsentation bei unserem Sponsor aufzeichnen und die Materialien bruchsicher verpacken. Zur besseren Anschaulichkeit haben wir uns etwas Besonderes überlegt, wir haben unseren Teamstand im Maßstab 1:10 3D gedruckt, lackiert und Miniaturplakate aufgeklebt. Diesen haben wir den Wettbewerbsmaterialien beigelegt. Nachdem wir alle Materialien bereit zusammengestellt hatten, haben wir sie bei der Post mit mehreren Tagen Puffer abgegeben. Danach blieb uns nur noch übrig die Sendungsverfolgung anzusehen. Fast wäre das Paket wieder zu uns zurückgekommen, doch wir haben uns mit dem Versandunternehmen in Verbindung gesetzt und somit konnte die Lieferung dennoch pünktlich ankommen.
Auch die Verkündung der Gewinner dauerte dieses Mal nicht ein paar Stunden wie gewohnt, sondern eineinhalb Wochen. Zuerst wurde verkündet, dass wir die schnellste Rennzeit mit 1,077 s in ganz Bayern haben. Dabei stand noch nicht fest welches Team bayrischer Meister 2020 werden würde. Einige Tage später wurde der Sieger verkündet, mit einem großen Abstand und den Sonderpreisen für das schnellste Fahrzeug, die beste Konstruktion, das beste Portfolio und den besten Teamstand wurden wir zum vierten Mal in Folge bayrische Meister.
Somit sind wir zusammen mit dem Juniorteam unserer Schule Racing Eagle für die deutsche Meisterschaft im September. Unser großes Ziel ist es uns dort für die WM zu qualifizieren.
Platzierungen der GRG-Teams:
- Sonic Boom: 1. Platz und vier Sonderpreise (siehe Text), für DM qualifiziert
- Swift: 3. Platz und Sonderpreis für die beste Präsentation
- Racing Eagle: 1. Platz Junior und alle 5 Sonderpreise, für DM qualifiziert
- Panthers: 2. Platz Junior
- Chasing Tigers: 3.Platz Junior
- Lightray: 4. Platz Senior