Valentin Friemel aus der Q 12 hat es mit 49 anderen Oberstufenschülern aus Bayern geschafft, die erste Runde des Landeswettbewerbes alte Sprachen, an der jedes Jahr über 1000 bayerische Schüler und Schülerinnen der Oberstufe teilnehmen, zu bestehen und damit für die zweite Runde zugelassen zu werden. Das ist insofern etwas Besonderes, da die Erfolgreichen normalerweise immer von altsprachlichen Gymnasien kommen. Am 2.10. war es dann soweit.
Valentin, wie ist die zweite Runde gelaufen?
Den Umständen entsprechend, allerdings muss ich doch rückblickend sagen, dass ich gut fertiggeworden bin.
Was genau wurde von dir verlangt?
Da ja in der ersten Runde schon eine anspruchsvolle Übersetzung gefordert war, bestand die zweite Runde auschließlich aus der Interpretation eines lateinischen Textes, der bereits vorübersetzt war. In dem Text wird der Fremdling Äneas in Italien von König Latinus herzlich aufgenommen. In der geforderten Interpretation, in die ich mein Wissen über Vergil und die verschiedenen Methoden der Texterschließung einfließen lassen sollte, musste ich problematisieren, inwieweit sich der Text als Folie für gelungene Integration eignet.
Gibt es noch einen weiteren lateinischen Autor, der dir besonders liegt?
Aus der neunten Klasse erinnere ich mich noch an Martial und seine Epigramme. Kurz genug, um die Pointe verständlich zu machen und lang genug, um übersetzen zu üben.Wenn man dann noch verstanden hat, worum es geht, gibt das für weitere Übersetzungen noch mehr Selbstvertrauen.
Angenommen, du bestehst auch noch die dritte Runde, gibt es da einen Preis?
Soviel ich weiß, bestehen allein die besten Drei die dritte Runde, die wiederum nur von zehn erreicht worden ist. Sollte man tatsächlich zu den drei Glücklichen gehören, bekommt man für das gesamte Studium ein Stipendium.
Für andere Schüler ist Latein oft ein Hassfach. Was hast du gemacht, dass dir Latein Spaß macht?
In erster Linie habe ich Latein wegen des geschichtlichen Hintergrunds gewählt. Dieses geschichtliche Interesse führte zu meiner Motivation weiterhin am Ball zu bleiben und die guten Ergebnisse verstärkten das Ganze obendrein.
Würdest du empfehlen, Latein in der Oberstufe zu belegen?
Der kleine Kurs gestaltet das Lernen doch recht angenehm. In der Oberstufe liegt der Focus nicht mehr nur auf der Übersetzung, sondern auch auf dem Zusatzwissen. Z.B. übersetzen wir jetzt gerade Autoren der augusteischen Zeit. Da erfährt man auch viel über Augustus und seine Vertrauten. Mündliche Klausuren wie in Englisch gibt es in Latein z.B. auch nicht. Das mag auch für manche von Vorteil sein.
(Valentin Friemel und Friederike Heine)