(Ausflug der Fachschaft Latein nach Regensburg am 1. Oktober 2022)
Eine Führung in Regensburg zum Thema römisches Regensburg, was soll das bringen? Wissen Lateinlehrer nicht schon alles über die römischen Ursprünge der noch im Mittelalter wichtigsten Stadt Bayerns?
Nun geht es ja auch darum, zu schauen, was für Schüler interessant wäre, was man ihnen zeigen könnte, um ihr Interesse an der Antike zu wecken und römisches Leben zu veranschaulichen. Wir als Lehrerinnen und Lehrer stehen vielleicht in Ehrfurcht vor der 2000 Jahre alten Porta Praetoria des Regensburger Legionslagers, unsere Schülerinnen und Schüler würde eventuell eher interessieren, wie die Römer die Rundung eines solchen Tores bauten, ohne dass die Steine herabstürzten. Im Historischen Museum von Regensburg gibt es dazu ein Modell, das beweist: Mit einer hölzernen Unterkonstruktion und perfekt konisch zugeschnittenen Steinen hält das Bauwerk, wenn es einmal fertig gebaut ist, ganz ohne Unterkonstruktion oder Beton und Mörtel. Beim Nachbau solch eines Bogens hatten wir genau so viel Spaß wie ihn wohl unsere Schüler haben würden.
Aber auch für uns Lateinlehrer gab es Neues zu lernen. Von wegen dunkle Jahrhunderte und rauchende Ruinen nach dem Untergang des römischen Reiches! Denn auch wenn die germanischen Soldaten solche über 6 m hohen Mauern eines Legionslagers nicht selbst bauen konnten, sahen sie doch gleich, wie wunderbar sie eine solche starke Befestigungsanlage schützen konnte. So lebten sie auch nach dem Untergang des Römischen Reiches weiter in Regensburg. Funde von kostbaren Fibeln und geschmackvollen Gefäßen aus Glas beweisen, dass sie es dabei zu einem gewissen Wohlstand brachten.
Friederike Heine für die Fachschaft Latein