Eine Hommage an Max Mannheimer

Vielleicht habt ihr auf unserem Pausenhof schon einmal den Stein mit einer Informationstafel gesehen? Es handelt sich um eine Erinnerung an den Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer des P-Seminars Geschichte 2017/19. Aber wer war Max Mannheimer und warum wird an unserer Schule an ihn gedacht?

Max Mannheimer wurde im Jahr 1920 im heutigen Tschechien geboren, er stammte aus einer deutsch-jüdischen Familie. 1943 wurden er und seine ganze Familie, wie unzählige andere Menschen auch, von den Nationalsozialisten deportiert und schließlich in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau gebracht. Nicht einmal einen Monat später war bereits seine ganze Familie, außer seinem Bruder Edgar, tot. In den nächsten zwei Jahren wurden die beiden Brüder von Konzentrationslager zu Konzentrationslager verlegt. Von Warschau nach Dachau und über Karlsfeld nach Mühldorf. 1945 wurden auch sie endlich durch die Alliierten befreit und befanden sich unter den wenigen Überlebenden.

Er hätte sich während dieser schrecklichen Erlebnisse bzw. dieser Zeit sicherlich nie zu träumen gewagt noch ein langes, schönes Leben vor sich zu haben. Durch viel Glück aber traf dies ein, aber natürlich hat ihn diese grausame Zeit geprägt – solche Erinnerungen kann man nicht vergessen, geschweige denn verdrängen. Aber Mannheimer schrieb während seines Lebens als Kaufmann, Familienvater und Ehemann Bücher, wurde zu Vorträgen als Zeitzeuge eingeladen und wurde mehrfach geehrt und ausgezeichnet. Er engagierte sich vielfältig und konnte bei jedem seiner Auftritte jeden, egal welchen Alters, erreichen und mit seiner Lebensgeschichte beeindrucken. Auch sein Humor und sein Charakter machten ihn zu einem besonderen Menschen.

Max Mannheimer kam als Zeitzeuge auch an unsere Schule und wurde über die Jahre hinweg zu einem festen Mitglied der Schulfamilie. Mit seinen Vorträgen und Erzählungen begeisterte er sämtliche Jahrgänge und Schülergenerationen. Deshalb entschied sich das P-Seminar Geschichte 2017/19 dazu, nach seinem Ableben 2016 im Alter von 96 Jahren, am GRG einen Ort zu schaffen um ihm zu gedenken. Dieser Ort ist der Gedenkstein auf unserem Pausenhof, auch dort lässt sich sein wichtigster Satz finden: „Ihr seid nicht schuld an dem, was war, aber verantwortlich dafür, dass es nicht mehr geschieht.“

Anlässlich seines Geburtstages am 6. Februar fand dieses Jahr eine kleine Gedenkveranstaltung mit Frau Hübler, Herrn Seufert, Frau Sauer und einigen Schülerinnen und Schülern der Q12 statt. Es wurden Textausschnitte aus Mannheimers Buch vorgelesen und in einer Schweigeminute an ihn gedacht. Weiße Rosen wurden niedergelegt als Symbol der Erinnerung und der Ehrung der Persönlichkeit Max Mannheimer.

Ich bedanke mich für die Einladung zur Gedenkveranstaltung und darüber berichten zu dürfen.

Fabian Sterba, Stellvertretender Chefredakteur „Sgrabble“


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