Eigentlich sind ja noch Ferien. Trotzdem versammelt sich, am letzten Samstag der Osterferien, eine Gruppe Schüler, mit (teils sehr großen) Koffern und einer durchaus spürbaren Aufgeregtheit am Brucker Bahnhof. Frankreich ruft! Le train arrive, venez vite! Für 15 Zehnt- und Elftklässler und zwei Lehrerinnen geht es für eine Woche nach Chambéry, Savoie, Auvergne-Rhône-Alpes. Französisch als Fach in der Schule kann zwar manchmal anstrengend sein, aber die Sprache dann auf einem Austausch mit neuen Eindrücken und Menschen, die dann zu Freunden werden, verbinden zu können, ist etwas Besonderes und Unvergessliches.
Nach über zehn Stunden Zugfahrt steigt die Spannung, die Ankunft am Bahnhof Challes-les-Eaux steht bevor. Ein Teil von uns kennt seine „corres“ bereits vom letzten Jahr, dennoch ist es für alle ein sehr aufregender Moment. Das restliche Wochenende verbringen wir mit unseren Gastfamilien und die Austauschpartner gaben sich Mühe, Aktivitäten für uns zu organisieren, sei es eine Wanderung in den umliegenden Bergen oder ein Freizeitparkbesuch. Uns fiel auch sehr schnell auf, wie schön die Stadt Chambéry eigentlich ist, mit einem leicht südländischen Flair, alten Gebäuden und vielen kleinen Läden. Wo man immer vorbei kommt? – Am Elefantenbrunnen, eine lange Geschichte…
Am Montag hieß es dann: Schule. Das Lycée Gaspard Monge ist wesentlich größer als das GRG, auch das umzäunte Schulgelände, das man nur mit einer Schlüsselkarte betreten kann und eine riesige Kantine, ist für uns leicht fremd. Auf ein kurzes körperliches und sprachliches Warm-up folgte eine Runde Speeddating. Dann wurden wir auch schon in Referat-Teams eingeteilt, je ein französischer und ein deutscher Schüler, die durch Themenkärtchen per Zufall gebildet werden. Die Themen befassen sich alle mit der Stadt Chambéry und ihrer Region, von der Entstehung der Gletscher bis hin zum Protestantismus. Der Arbeitsauftrag: gemeinsam eine Präsentation in beiden Sprachen zu erstellen. Die Informationsrecherche und Arbeit an den Projekten fanden in der Schule statt.
Besichtigungen stehen natürlich auch auf dem Programm. Ein Escape-Game durch Chambéry am Montagnachmittag. Am Dienstag die Besichtigung des sehr schön gelegenen Hauses von Mme de Warens, in dem sich auch Jean-Jacques-Rousseau, ein Schriftsteller, Philosoph und Komponist, zeitweise aufgehalten hat. Am Mittwoch ging es dann zum Lac de Bourget, wo wir, nach einem ausgiebigen Picknick in Aix-les-Bains, mit dem Schiff zur Abbaye de Haute-Combe übersetzten. Das Kloster ist ein sehr imposantes Bauwerk in prominenter Lage am See, wenn´s nicht so kalt und windig gewesen wäre…
Mit dem Donnerstag näherten wir uns leider schon wieder dem Ende der Woche. Am Vormittag standen die Referate auf dem Plan, anschließend noch ein Museumsbesuch und am Nachmittag hat sich ein Großteil im Stadtpark mit Bergpanorama versammelt. Es wurde gequatscht, UNO und Fußball gespielt. Das Wetter hat sich zum Abschluss nochmal von seiner besten Seite gezeigt.
Und dann hieß es auf einmal schon Abschied nehmen. Früh am Morgen trafen sich alle am Bahnhof wieder. So schnell kann eine Woche vorbei gehen, schade! Wir alle können nun auf eine interessante, erlebnisreiche und sehr schöne Austauschwoche zurückblicken. An dieser Stelle möchte ich mich, auch im Namen aller teilnehmenden Schüler, herzlich bei Frau Harth bedanken, dass Sie diesen Austausch organisiert hat, was keine Selbstverständlichkeit ist und viel zusätzliche Arbeit bedeutet! Ein Dankeschön geht auch an Frau Onder, die uns als zweite Lehrkraft begleitet hat.
Chambéry, à bientôt!
Fabian Sterba, 10c