Projekt Gesunde Pause

– eine Aktion in den 8. Klassen zu Alltagskompetenz, Umweltschutz und Ernährung

Über Schule diskutieren kann bekanntlich jeder – denn alle haben mindestens 9 Jahre lang die Schulbank gedrückt. Und so ist „die Schule“ ein beliebtes Thema bei Stammtischen, Klassentreffen oder Freizeitveranstaltungen. Die Meinungen über das bayerische Schulsystem variieren dabei in alle erdenklichen Himmelsrichtungen, weshalb man vermutlich – um allen individuellen Bedürfnisse gerecht zu werden – hunderte verschiedener Lehrpläne schreiben müsste.

Eine Anmerkung, die (vielleicht auch berechtigterweise) auffallend häufig in Bezug auf das Gymnasium fällt, ist die fehlende Vorbereitung auf das wahre Leben: „Warum lernen wir nicht eine Steuererklärung auszufüllen, Versicherungen abzuschließen oder eine warme Mahlzeit zuzubereiten, anstatt das Plusquamperfekt vom Perfekt zu unterscheiden?“

Das neue fächerübergreifende Bildungs- und Erziehungsziel „Alltagskompetenz und Lebensökonomie“ greift exakt diese Anregung auf und möchte Gesundheit, Ernährung, Verbraucher- und Umweltverhalten im Gymnasium noch mehr in den Fokus rücken.

Seit Anfang Mai läuft nun das Projekt Gesunde Pause in allen 8. Klassen am Graf-Rasso-Gymnasium und ist als Teil genau jenes neuen Lehrplanzieles gedacht: in mehreren Theorie- und Praxiseinheiten soll in den Jugendlichen das Bewusstsein für gesunde und nachhaltige Ernährung gestärkt und durch die Zubereitung gesunder Speisen eine langfristige Veränderung im persönlichen Umgang mit Nahrungsmitteln und der eigenen Ernährung ermöglicht werden. „Muss Superfood aus weit entfernten Ländern kommen?“, „Welche Klimabilanz haben verschiedene Nahrungsmittel?“, und „Kann ich durch mein Ernährungs- und Einkaufsverhalten meinen ökologischen Fußabdruck beeinflussen?“

Nach einer theoretischen Einführung über Grundnahrungsmittel und versteckte Zuckerfallen wurde im Zusammenhang mit einem Saisonkalender von Obst und Gemüse und verschiedenen Formen der Nutztierhaltung über genau solche Fragestellungen mit den Schüler*innen diskutiert. Dass Äpfel aus Neuseeland im Winter eine bessere Klimabilanz aufweisen als heimische, gelagerte Äpfel war nur einer der Aha-Effekte, der manch einen ereilte.

Kurz vor den Pfingstferien war es dann endlich so weit: die zum Teil heiß ersehnten ersten Praxiseinheiten standen auf dem Programm. Während der ein oder andere noch skeptisch war, wie man mit knapp 30 Schüler*innen in nur 90 Minuten eine Mahlzeit zubereiten kann, waren andere schon voller Eifer dabei: die Rezepte wurden studiert, in den Gruppen die Arbeiten verteilt, Gemüse gewaschen, geschnippelt und gerieben, ein veganer Schoko-Brotaufstrich „mit Suchtpotential“ erzeugt und innerhalb weniger Minuten knusprige Pfannensemmeln gebacken. Anschließend wurden alle zubereiteten Speisen ansprechend am Tisch drapiert und dann natürlich auch verköstigt. Während die Schüler*innen fast ausnahmslos neugierig die neue Kost probierten, standen die betreuenden Lehrkräfte zunächst mit „Wasser im Munde“ daneben, konnten sich aber dann zu ihrer großen Freude das ein oder andere Probehäppchen stibitzen. So gestärkt fielen am Ende nicht einmal das Aufräumen und Abspülen schwer.

Letzte Vorbereitungen…
Endlich: Es ist angerichtet.

Nun geht es nach den Ferien in die Praxis-Runden zwei und drei und die Zuversicht ist groß, dass auch hier die neuen Rezepte wieder viele begeisterte Anwender finden werden.

Nina Ostermeier


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