Graslandschaften gehören zu den größten Ökosystemen der Welt. In Deutschland ist etwa ein Drittel der landwirtschaftlich genutzten Fläche Dauergrünland – also Wiesen und Weiden, die seit mehr als 5 Jahren nicht mehr als Acker genutzt werden.
Auch rund um das Graf-Rasso-Gymnasium kann man eine Vielzahl von Wiesen entdecken, die zwar in der Regel nicht landwirtschaftlich genutzt werden, doch aber für uns Lehrkräfte und Schüler eine große Bedeutung haben: die rein grünen, z.B. als Fluchtweg begehbaren Wiesenbereiche zwischen den Gebäudeflügeln, der ordentlich getrimmte Sportplatz, oder die wild wachsenden Blühstreifen zur Abgrenzung des Schulgeländes in Richtung Krebsenbach. Sie alle erfüllen wichtige Aufgaben für uns Menschen. Was aber bedeutet die unterschiedliche Nutzung für Tiere und Pflanzen, die mit uns gemeinsam im Ökosystem Grünland leben?
Die Klasse 5a stellte sich dieser Frage im Natur-und-Technik-Unterricht auf praktische Weise. Ausgestattet mit Mückenspray, Wiesenprotokollen, Becherlupen und Bestimmungsbüchern untersuchten sie in Kleingruppen einen von ihnen selbst gewählten Quadratmeter Wiese. Dabei waren alle Sinne gefragt. „In der wild wachsenden Wiese ist es viel lauter als auf der gemähten Grünfläche.“, war eine der ersten Erkenntnisse. Und: „Es ist auch viel bunter!“.
Das Bestimmen von Blütenpflanzen, Zählen der Kron- und Kelchblätter, das Anfertigen von Zeichnungen zu Blättern und Stängeln und schließlich das Beobachten der Tiere in der Wiese beschäftigte die Klasse eine ganze Unterrichtsstunde. Besondere Begeisterung lösten dabei die gleich mehrfach entdeckten Ameisenhaufen, eine reichlich mit Pollen beladene Wildbiene und zahlreiche sechs- und achtbeinigen Krabbeltiere aus.
Nach so viel Praxis gilt es in der nächsten Woche die ökologischen Zusammenhänge auch theoretisch zu beleuchtet – hoffentlich dann wieder mit genauso viel Begeisterung.
Nina Ostermeier (NuT-Lehrerin der Klasse 5a)