Discofieber am Tulpenfeld

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Bild: Herwig Bahner

Wie kann man mehr Sicherheit für junge Menschen im Straßenverkehr erreichen? Die Aktion des Bayerischen Zentrums für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG) geht ungewöhnliche Wege, die bewegende Eindrücke hinterlassen. Für das Pilotprojekt im Landkreis haben sich die Schulen am Tulpenfeld zusammengetan und gemeinsam mit Frau Imhoff vom Amt für Jugend und Familie des Landratsamts den Aktionstag geplant.

Am Vormittag des 6.11.2014 bekamen drei Klassen der FOS und die Q11 des GRG einen Einblick in den Alltag der freiwilligen Helfer vor Ort, wenn es zu einem Verkehrsunfall mit schweren Folgen kommt. Mit die häufigsten Unfallursachen sind nach wie vor Alkohol am Steuer oder das Benutzen des Mobiltelefons, oder eben die Ablenkung durch Mitfahrende. Dies passiert vor allem an den Wochenenden in der Nacht, wenn Jugendliche auf dem Weg von einer Feier oder der Disco nach Hause sind.

Herr Bosch von der Polizei, Herr Cornell von der Kreisbrandinspektion, Herr Stoeri vom Rettungsdienst der Malteser, Frau Tartler und Frau Sturz vom Kriseninterventionsteam sowie Herr Seitz vom THW haben jeweils ihre ganz persönlichen Erlebnisse und Erinnerungen mit den Schülerinnen und Schülern geteilt und vor allem hautnah vermittelt, was es auch für die Rettungskräfte bedeutet, zu einem Unfall gerufen zu werden, in den Kinder und Jugendliche verwickelt sind.

Am Nachmittag trafen sich dann alle bei Nieselregen auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr FFB. Dort wartete bereits ein gestelltes Unfallszenario auf die Schülerinnen und Schüler. Ein PKW mit vier Jugendlichen war in einen Radlader gerast. Die Verletzten wurden von unseren Schulsanitätern Felix, Luisa, Kirsten und Jacqueline gespielt, die sich vorab dementsprechend echt aussehend geschminkt hatten. Als Ersthelfer vor Ort zeigten unsere Schulsanis Moritz, Claudia, Steffi und Julia, wie man sich im Ernstfall verhalten soll, wenn man als Erster an einen Unfallort kommt.

Doch was danach kam, darauf war keiner gefasst. Zwei Rettungsteams vom BRK und von den Maltesern, die Feuerwehr und das THW trafen mit Blaulicht und Martinshorn nacheinander an der dargestellten Unfallstelle ein. Es war unglaublich beeindruckend zu sehen, wie professionell und hingebungsvoll die beteiligten Helfer ihrer Arbeit nachgingen. Zwei Leichtverletzte mit Schock wurden relativ schnell vom Unfallauto weggebracht und versorgt. Die beiden Schwerstverletzen mussten jedoch medizinisch intensiv versorgt werden und einer der beiden sogar aus dem Wrack geschnitten werden, bevor er intubiert mit der Trage abtransportiert werden konnte. Der gesamte Ablauf wurde für die Schülerinnen und Schüler entsprechend kommentiert, so dass jedem klar wurde, wie schnell Hilfe erfolgen muss, wie viele Helfer an so einer Rettungsaktion beteiligt sind und was das für sie bedeutet.

Uns bleibt als Resumée nur ein riesengroßer Dank an die beteiligten 50 Blaulichtvertreter, die sich für uns zusätzlich zu den in ihrer Freizeit erfolgenden Einsätzen die Zeit genommen haben. Der Wunsch von Organisatorenseite ist natürlich klar – Hände weg von Handys / Drogen / Alkohol – vor allem am Steuer; schnallt Euch immer an; achtet auch als Mitfahrer darauf, dass sich der Fahrer verantwortungsbewusst verhält. Und vielleicht hat ja der eine oder andere einen Anreiz bekommen, selbst in einer der Hilfsorganisationen tätig zu werden…

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Bild: Herwig Bahner

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Bild: Ruth Forrester


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