Christian Nürnberger: “Mutige Menschen” – Lesung in der Stadtbibliothek Aumühle
Bericht zur Autorenlesung
Am 11.02.2011 waren die Klassen 9a und 9e zu Besuch in der Aumühle in Fürstenfeldbruck, um dem Vortrag von Herrn Nürnberger zuzuhören. Herr Nürnberger wurde 1951 geboren und erzählte unter anderem von seiner ersten Begegnung mit dem Wort „Nazi“, seiner Schulzeit und las auch einige Ausschnitte aus seinem Buch „Mutige Menschen“ vor. In diesem geht es um einzelne Personen im Nationalsozialismus, wie Sophie Scholl, Weiße Rose, die den Mut zeigten, die Dinge anders zu sehen, alte Traditionen zu brechen und der Übermacht Kontra zu geben. Er versuchte uns mit Spaß und Witz nahezubringen, wie gefährlich eine Alleinherrschaft ist. Auch nach mehreren Nachfragen fand der überragende Teil es sehr spannend zuzuhören, auch wenn es ein eher trauriges Thema ist.
Text: Lisa Resch
„iPod-stöpselnde und simsende Generation“ trifft Jugendbuchautor
Wohin gehen knapp 60 Schüler des Graf-Rasso-Gymnasiums am Freitag, den 11. Februar 2011, gegen 10.30 Uhr? – Natürlich zu einer Autorenlesung in die Aumühle! Das Thema: Der Widerstand zur Zeit des Nationalsozialismus, also in der Zeit von 1933-1945. Der Grund: Christian Nürnberger (Jg. 1951), preisgekrönter Jugendbuchautor, liest aus seinem Sachbuch „Mutige Menschen“ (Gabriel Verlag 2009). Sein Ziel: Der jungen Generation, die ihre Zeit nach Ansicht Nürnbergers in der Regel lieber mit Facebook verbringt, von einer Zeit erzählen, in der Widerstand den Tod bedeuten konnte.
Da sich der Autor wider Erwarten keiner „iPod-stöpselnden und simsenden“ (Zitat Nürnberger) Gruppe aus den Schülern der Klassen 9a und 9e gegenübersah, griff er während seiner Lesung gerne selbst auf sein iPad zurück. Natürlich nicht immer. Ausgehend von persönlichen Erinnerungen und Episoden führte er fast überraschend in das ernste Thema ein. Als Nachkriegskind habe ihn von frühester Jugend an die Frage interessiert, warum nicht auch sein Vater zu den „Ausnahmepersönlichkeiten“ gehört habe, die Hitler widerstanden. Um so mehr interessierten ihn Widerstandskämpfer wie Georg Elser, von dem er in freier Rede berichtete. Als Alleingänger bereitete dieser minutiös einen Anschlag auf Hitler vor, der allerdings aufgrund einer unglücklichen Verkettung von Vorfällen fehlschlug. Elser gehörte schließlich zu einem der Letzten, die im KZ Dachau 1945 ermordet wurden. Auf sein iPad zurückgreifend folgte hierauf eine ausführlichere Lesung zur Widerstandskämpferin Sophie Scholl, wobei die schlichte und anschauliche Sprache des Jugendbuchs zum Tragen kam. Auch dies ein Grund, sein Buch mit dem Jugendliteraturpreis auszuzeichnen. Dass Nürnberger hierbei stets auch darauf bedacht war, insbesondere die Jugend zum aktiven Widerstand gegen Unrecht aufzurufen und sich rege an der Demokratie zu beteiligen, muss an dieser Stelle nicht erwähnt werden. Tagtäglich ergeben sich tatsächlich zahlreiche Situationen, die ein mutiges Eintreten für Gerechtigkeit, Freiheit und Demokratie ermöglichen. – In der sich anschließenden Diskussion ertappten die Zuhörer den Autor unter anderem mit der Frage, welche Bedeutung das Cover des Buchs besitze: Warum befindet sich hier eine Pusteblume?
Text: M. Schulze