Jahresbericht 2011

Brauch ich eine Überschrift?

Der Elternbeirat war für mich immer eine Horde g’schaftelnder Eltern, die mit sich nichts anzufangen wissen. In den dazugehörigen Wahlen, saß ich auf meinen Händen, um nicht in die altbekannte Auktionssituation zu kommen. Sie kennen das aus vielen Filmen. Der alte Gag mit der Fliege, die verscheucht wird. Der Protagonist winkt und hat in diesem Moment irgendein uraltes, hässliches Teil erworben, was er weder brauchen noch bezahlen kann.

Mein Motto: Nicht verfügbar für eine Position im Elternbeirat. Dazu habe ich zu viel zu tun, Wichtigeres, Sinnvolleres und Schöneres! Hat gut geklappt – bis zum Herbst 2008, als mein Erstgeborener in das Gymnasium wechselte.

Gestatten Sie mir einen kurzen Themenwechsel, aber merken Sie sich, wo wir waren, denn wir kommen darauf zurück.
Wir steckten im Umzug und waren dem Wahnsinn verfallen, eine Ikeaküche, nicht nur zu planen, sondern auch zu erwerben. 83 Pakete und Tüten fanden so in unserer Essecke Platz, deren Inhalt ausgepackt und irgendwie miteinander verbunden werden wollte. Die Verpackungsmengen logistisch zu koordinieren, war dabei fast noch unmöglicher, als die gegenseitige Verständigung mit der Aufbauanleitung, meinem Mann und mir.
Nachts um halb eins gab es den großen Knall…
…als ich mir ans Hirn schlug. Der Elternabend! Oh Mann, der erste Elternabend am Rasso. Wie konnte ich das nur vergessen?

So kam es, dass ich reumütig und ein wenig zerknirscht, zum nächsten Termin, der Elternbeiratswahl, in das, zu diesem Zeitpunkt für alle, neue Schulgebäude trottete.
So eine Wahl ist mit allem Vorlauf und der Suche nach Freiwilligen schon ein zähes Ding, an dem die knapp 50 der doch ca. 2000 möglichen, teilnehmenden Eltern mit vorgerückter Stunde schwer zu kauen hatten.
Eine Mindestanzahl Freiwilliger musste her, schließlich braucht es bei diesem Prozedere, auch welche, die nicht gewählt werden. Wie es den Anschein hatte, waren mehrere Eltern gekommen, die ebenso den letzten Elternabend versäumt hatten, denn sie wärmten in gleicher Weise ihre kalten Hände unter ihrem Gesäß. Es war aber auch ein unverschämt kalter Herbst, anno 2008.

Blöderweise kam an diesem Abend zur Sprache, dass ein Folder für die Schule angefertigt werden solle und hierfür auch noch Fotos benötigt würden und noch viel unglücklicher, mein innerer, tiefer Drang hierfür meine Dienste anzubieten. Das mag nicht jeder verstehen, aber wenn Sie sich jetzt vorstellen, da läge ein Stück Sahnetorte, bester Qualität und Geschmacksrichtung vor Ihnen und Sie  stünden, mit einem leicht flauen Gefühl im Magen, mit vielen Anderen möglichen Interessenten, davor und es lockt Sie, es ruft nach Ihnen. Sie denken nur: Himmel, kann denn hier keiner zugreifen…  Ich bin auf Diät!!!, Jetzt haben Sie eine Vorstellung davon, wie es um mich bestellt war.
Kurz und gut, es griff niemand zu und mit Schrecken erlebte ich, wie sich meine Hand gen Himmel bewegte, ein eifriger Moderator den lang angehaltenen Atem in die Menge prustete und ich in die Liste der möglichen Kandidaten aufgenommen wurde.

Seit dem habe ich viel gelernt und noch mehr Vorurteile hinaus in meine Tonne der ungepflegten und schnellen Meinungen getragen. Ich habe Menschen getroffen, die etwas bewegen wollen und dies, mit jedem Jahr im Amt auch umsetzen. Menschen die teamfähig sind und sich nicht nur für unsere Kinder einsetzen, sondern auch für die dazugehörigen Familien. Mit präventiver Arbeit im Bereich Sucht und Gewalt, mit helfender Arbeit durch die  Organisation und teilweise Finanzierung der Mittagsbetreuung und Lernbegleitung, Finanzierung von Material der bewegten Pause. Klassensätze Atlanten wurden angeschafft, damit unsere Kinder die schweren Bücher nicht tragen müssen, schöne, blaue Tischtennisplatten für den Pausenhof gekauft, Schüler und Schülerinnen ärmerer Familien mit der einen oder anderen Finanzspritze zur Teilnahme an Studienfahrten verholfen und vieles vieles mehr.

Im diesem Jahr wurde wieder gewählt und entgegen meinem Vorsatz, den ich am Abend meiner Wahl, zwei Jahre zuvor, getroffen hatte, ließ ich mich erneut aufstellen und hatte das Glück wiedergewählt worden zu sein. Seither haben wir sechs neue Elternbeiräte im Team, welches wir nach einer Zeit des Kennenlernens und der Einarbeitung geworden sind.

Ein Wahnsinns-Jahr, mit zwei Abiturjahrgängen, was auch und vor allem unserem Lehrerkollegium viel abverlangt hat, liegt hinter uns. Da kam der Motivationsvortrag von Christian Bischoff im Februar 2011 gerade recht. Es war ein ganzes Stück Arbeit, dieses Event zu organisieren und wir freuen uns, dass sich viele kritische Stimmen vor der Veranstaltung in viele positive Rückmeldungen im Anschluss daran wandelten.

Mit knapp 40 Referenten beim Berufsinformationstag im Juni 2011 wurde den SchülerInnen der 10. und 11. Jahrgangsstufen ein breites Spektrum potentieller Berufswege näher gebracht.

Um eine bessere Vernetzung  mit den Eltern zu schaffen, haben wir, aus der Runde der Klassenelternsprecher, einen Jahrgangselternsprecher (Man möge mir die unartikulierbare Wortlänge verzeihen. Ich bin dafür bekannt, dass ich gerne kürze. So auch hier, denn in Wirklichkeit heißt es Jahrgangsklassenelternsprecher….) gewählt.

Auch der Informationsaustausch mit den anderen Gymnasien im Landkreis fand in regelmäßigen Abständen statt. Übergeordnet hat der Elternbeirat die Interessen unserer Schulgemeinschaft auch in der LEV (Schon wieder…! Es handelt sich hierbei um  die Landeselternvertretung, die eigentlich Landeselternbeiratssprecherelternvertretung heißen müsste.) wieder tatkräftig vertreten.

Ihre Spenden, um die wir zweimal pro Jahr bitten, wurden wieder gut, in zwei, bereits erwähnte, Tischtennisplatten samt Schläger, Funkgeräte für unsere Sanitäter, ein Seminar der Schülerzeitung, Bücher für den Lesewettbewerb, den wir im Kreisentscheid gewinnen konnten und einigem mehr, angelegt.

Im Juli feiern wir wieder unser alljährliches Sommerfest in alter Tradition, zu dem jeweils am letzten Schul-Mittwoch eines jeden Schuljahres alle Schüler, Eltern und Lehrer gemeinsam ein Fest feiert. Es wird vom Elternbeirat und vielen helfenden Eltern zum Wohle der Schulgemeinschaft organisiert.

Für das kommende Jahr steht im präventiven Bereich das Thema Computerspielsucht auf dem Programm. Wir wollen Workshops mit den Schülern und eine Infoveranstaltung für die Eltern organisieren.

Ich möchte Sie gerne einladen, sich zu trauen, einen Blick auf uns g’schaftelnde Eltern zu werfen. Vielleicht entdecken auch Sie etwas, mit dem Sie nicht gerechnet haben. Nicht verpflichtend und doch fleißig, hatten wir in der Vergangenheit und brauchen wir in der Zukunft, immer wieder helfende Hände, die backen, kochen, schleppen oder einen Überweisungsträger ausfüllen. Allen Fleißigen einen herzlichen Dank in unserem Namen, aber vor allem im Namen unserer Kinder, für die wir alle tätig sind.

Wenn Sie Interesse haben, melden Sie sich, wir freuen uns auf Sie!

Katharina Maria Gessner
für den Elternbeirat des GRG


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