Achtklässlerinnen, die in der 1. Pause auf der Bühne in der Aula Louanes Hit «Avenir» präsentieren, ein Französisch-Fachbetreuer, der sich von Joe Dassins Evergreen «Aux Champs-Elysées» zum Mitwippen verleiten lässt, freundliche Schülerinnen, die mit Tabletts voller leckerer Croissants durch die Aula eilen und den Mitschülern süßes Gebäck anbieten – was zunächst einmal nach ungetrübter Pausenidylle am GRG klingt, hat doch einen ernsten Hintergrund: Seit vielen Jahren wird an Bayerns Schulen Ende Januar der sogenannte „deutsch-französische Tag“ gefeiert.
Was es damit auf sich hat? Nun, diejenigen, die Französisch lernen, dürften wissen, dass an diesem Tag der Unterzeichnung des «Traité d’amitié franco-allemand», kurz «Traité de l’Élysée» gedacht wird. Am 22. Januar 1963 nämlich haben der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer und der französische Präsident Charles de Gaulle den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag unterzeichnet. Ziel dieses bilateralen Abkommens war es, eine Annäherung der beiden ehemaligen Kriegsgegner zu fördern. Um vor allem den Austausch zwischen der Jugend der beiden Partnerländer zu unterstützen, wurde kurz nach der Vertragsunterzeichnung auch das deutsch-französische Jugendwerk gegründet. In der Folgezeit entstanden auch zahlreiche Städtepartnerschaften.
Es dürfte unstrittig sein, dass die Vertragsunterzeichnung durch Adenauer und de Gaulle im Jahr 1963 den Weg geebnet hat – nicht nur für ein friedliches Nebeneinander, sondern für ein enges Miteinander der beiden Nachbarländer. Vive l’amitié franco-allemande!