Habt ihr schon einmal Fürstenfeldbruck aus der Sicht eines Rollstuhlfahrers erlebt?
Diese Erfahrung durften wir, das P-Seminar “Es ist normal, verschieden zu sein”, am 04.07.2017 machen.
Bei glühender Sommerhitze brechen wir vom Haupteingang der Schule auf: Unser erstes Ziel: der Edeka. Unsere erste Herausforderung: der schiefe Schulhof (könnt ihr euch vorstellen, wie mies es ist, immer zur Seite wegzurollen?).
Dann folgt ein Parcours durch die enge Regallandschaft des Geschäfts.
Mitarbeiter und Kunden machen uns zuvorkommend Platz, doch leicht verliert man den Überblick, wenn einem die Regale plötzlich aus der Perspektive eines Kindes erscheinen. Wie damals haben wir Schwierigkeiten, die Produkte aus dem Regal zu fischen.

Nach dieser Odyssee machen wir, eine Gruppe von dreizehn Leuten mit zehn Rollstühlen (Herzlichen Dank an die Firma Streifeneder!) uns anschließend auf Richtung Innenstadt. Große (oder auch schon kleine!) Randsteine und die (unglaublich steile) Amperbrücke sind ein Hindernis für unsere Mission: eine Erfrischung in der Eisdiele. Auch wenn alle Passanten überaus hilfsbereit waren, können wir wohl nicht ausschließen, auch so manche kleine Ärgernisse ausgelöst zu haben (an dieser Stelle ein großes Dankeschön an die beiden netten Damen, die extra für uns den Sitzplatz gewechselt haben!). Frisch gestärkt sind wir bereit, die (ebenfalls anstrengende) Rückreise anzutreten.
Alles in allem war der Ausflug in der Tat eine Bereicherung. Obwohl die meisten Wege auf Rädern irgendwie zu meistern sind, waren wir durchaus froh, für den Notfall immer zwei helfende Arme und Beine zum Auswechseln zu haben.
Aus eigener Erfahrung können wir jetzt sagen: Bruck geht auf jeden Fall barrierefreier!



Teresa Magerl, Lara Emmrich