Haben Sie schon einmal „Polarimeter“ gegoogelt? Anlässlich der Superpreis-Verleihung 2019 hatte sich der Ministerialdirigent Adolf Präbst, Laudator der Veranstaltung und höchst persönlicher Geschenke-Überbringer des Superpreises, diese Arbeit gemacht – war doch der Bau eines Polarimeters eine der Aufgaben, welche die Nachwuchsforscher*innen im Rahmen des Wettbewerbs „Experimente antworten“ zu lösen hatten. Man kann seine Antwort glaube ich sinngemäß so zusammenfassen: „Sparen Sie es sich, Sie verstehen hinterher auch nicht viel mehr als vorher.“ Sehr humorvoll und unterhaltsam gestaltete Herr Präbst seine Ansprache an die 54 diesjährigen Gewinner*innen des Superpreises und machte deutlich, dass es viel Engagement, Durchhaltevermögen und Kreativität braucht, um alle drei Wettbewerbsrunden mit großem Erfolg zu absolvieren.
Was zunächst wahnsinnig komplex klingt, war für die meisten Schüler*innen keine größere Herausforderung: die Wettbewerbsleiterin Frau Schmauß versteht es vorzüglich, alltägliche Gegebenheiten kindgerecht in Experimente zu verpacken. Dieses Jahr drehten sich alle Wettbewerbsrunden um das Thema Farbe und Licht. Es wurden Chromatogramme von Zauberfarbstiften angefertigt, man konnte Knödelhilfe als perfekten Ersatz für Tintenkiller kennenlernen und auch beim Züchten von Kristallen oder dem Erzeugen bunter Muster mit Hilfe eines Polarisationsfilters übertrafen sich die Schüler*innen gegenseitig in Farben- und Formenreichtum. Unter 4000 Einsendungen schafften es letztlich 54 Schüler*innen die Wettbewerbsjury von ihren Ausarbeitungen zu überzeugen und erhielten eine wunderschön verpackte Ausstattung für ein kleines Heim-Labor.
Während des zweistündigen Festaktes im Ehrensaal des Deutschen Museums wurden die Arbeiten aller Preisträger*innen in Ton und Bild vorgestellt, ein Musiker-Trio schuf einen feierlichen Rahmen und auch ein Einblick in die aktuelle Forschung wurde gewährt: Frau Johanna Geiß, aktuelle Doktorandin am Lehrstuhl für Hochfrequenztechnik, präsentierte anhand einfacher Experimente, wie Musikübertragung mit Laserlicht gelingt. Ganz nebenbei wurde allen Anwesenden dabei erklärt, wie ein Glasfaserkabel funktioniert. Und so hatten selbst Physik-Neulinge durchwegs einen AHA-Effekt.
Weil so viele Reden hungrig machen, duften sich zuletzt alle an einem üppigen Buffet stärken und anschließend den Rest des Tages im Deutschen Museum ausklingen lassen.
Was wäre – würde man mich fragen – mein persönliches Fazit dieser Veranstaltung? Definitiv: „Anstrengung lohnt sich, UND WIE!!!!“ Und ganz nebenbei würde ich meinem früheren Mathe-Lehrer (den ich übrigens sehr schätze, weil praktisch niemand so gut Mathe erklären kann wie er) noch sagen, dass MINT eben DOCH etwas für Mädchen ist. Sieht man ja an unseren 4 Superpreisträgerinnen!
(Nina Ostermeier)