Supertolle Megaproduktive Gruppen(f)Vahrt
„Jetzt muss ich einfach 10 Tage lang nicht mehr einkaufen“, war der augenzwinkernde Kommentar einer Mutter, bei der wir netterweise unseren kompletten Proviant für die SMV-Fahrt bis zur Abreise einlagern durfte. Schon im Vorfeld unserer kleinen Reise liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren, musste doch die komplette diesjährige Besatzung von 25 Personen für zwei Tage verpflegt werden, damit den teilweise fast schon rauchenden Köpfen nicht der Glucose-Vorrat ausging. Während ein ebenso netter Vater sämtliche Einkäufe mit dem Auto zum Jugendhaus fuhr, machten wir uns, bewaffnet mit Wanderrucksack und wetterfester Kleidung, auf den kurzen Fußmarsch nach Gelbenholzen, wo zwei Tage das SMV-Headquarter sein sollte. Nach dem Bezug der Zimmer und einer kurzweiligen Kennenlernrunde ging die Arbeit dann sofort los: das letzte SMV-Jahr wurde evaluiert, Verbesserungsvorschläge gesammelt und über realistische Umsetzungsideen nachgedacht. Sollte es die gleichen Aktionen wie in den Vorjahren geben? Welche Dinge konnten getrost gestrichen oder durch bessere Vorschläge ersetzt werden? Und wie konnten wir uns als SMV nicht nur als „Eventmanagement“ präsentieren, sondern als das was wir auch waren: eine wirkliche Schüler-Mitverantwortung? Bei den regen Diskussionen war nicht nur bewundernswert, wie professionell die neuen Schülersprecher*innen die Fahrt vorbereitet hatten (Tagesordnung, Power Point, mehrere digitale Endgeräte zum Verfassung von Mitschriften und Planungsentwürfen), sondern vor allem auch wie unkompliziert, selbstverständlich und wertschätzend die Schüler*innen, die aus fast allen Jahrgangsstufen vertreten waren, miteinander umgingen. Und so zeigte sich, dass mancher kreative Kopf altbekannten Veranstaltungen einen ganz neuen Style verpassen konnte.
Überhaupt offenbarten sich auf der SMV-Fahrt ganz überraschende Talente bei den Schüler*innen: während die einen Tim Mälzer beim Zerkleinern von Zwiebeln und im Umgang mit dem Hackmesser gewiss neidisch gemacht hätten, entpuppten sich andere als Hip Hop Dancing-Queen, perfekter Kinderanimateur oder Computerfachfrau („Digitalisierung von Skizzen?…Kein Problem…“). Die einen gaben den perfekten Moderator oder Teamleader ab, andere ergänzten durch den perfekten Blick auch für Kleinigkeiten. Und auch das Gesellige kam nicht zu kurz: ein selbst entworfenes Harry-Potter-Werwolfspiel forderte den Teamgeist aller, um die in der „Hogwartsschule“ lauernden Todesser ausfindig zu machen. Außerdem wurde nicht zuletzt die physikalische Kraftübertragung an einer Riesenwippe ausgiebigst getestet und die letzte Energie des Tages durch lautstarkes Gruppenfangsti im gesamten Jugendhaus freigesetzt. Als es dann am Freitag unter den Jukebox-Klängen von „Lemon Tree“, „Der Zug hat keine Bremse“ und „Einmal um die Welt“ nach Hause ging, waren sich alle einig: wir hatten zwei Tage lang richtig viel Spaß und eine tolle Gemeinschaft, die definitiv Lust auf mehr macht. Das SMV-Jahr kann kommen!
Nina Ostermeier, Verbindungslehrerin