Was Gehirne mit rohen Eiern gemeinsam haben

Eine Unterrichtsstunde in der Klasse 5a: es geht um das Skelett und seine Bedeutung. Neben seiner völlig offensichtlichen Funktion, uns im Gegensatz zu Würmern und anderen Weichtieren ein aufrechtes Gehen und Stehen zu ermöglichen, kommen die Schüler*innen beim Betrachten von Hugo, dem Schulskelett, schnell darauf, dass dieses Wundergebilde aus mehr als 200 Knochen noch mehr kann: nämlich zum Beispiel wichtige Teile unseres Körpers vor Verletzungen schützen. Das Auge ist von einer Knochenhöhle umgeben und unser Herz liegt geschützt im Brustkorb. Und dann ist da natürlich auch noch das Gehirn in dieser kompakten Knochenkapsel, unserem Schädel.

Unser Hirn ist überhaupt ein ganz besonderes Gebilde. Es arbeitet wie ein Computer, verarbeitet Informationen von Sinnesorganen und Hormondrüsen und schickt Befehle über Nervenbahnen in die entlegensten Körperregionen. Ohne dieses hochentwickelte Superorgan kann kein Mensch überleben. Und weil es so wichtig, aber gleichzeitig mit all seinen kleinen Nervenzellen auch sehr empfindlich ist, muss es gut geschützt werden. Die Evolution hat sich deshalb Mühe gegeben, sämtliche Krafteinwirkungen auf den menschlichen „Zentralrechner“ so gut wie möglich abzumildern. Neben der stabilen Knochenkapsel gibt es drei zum Teil relativ harte Hirnhäute, die nebenbei auch noch das Gehirn mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen. Und wäre das nicht schon genug, gibt es obendrein noch ein ganz besonders gut ausgetüfteltes System: das Hirn schwimmt quasi in einer Flüssigkeit. Haben Sie schon einmal versucht, einen in Wasser schwimmenden Tischtennisball per Faustschlag einzudellen? Vermutlich eher nicht ….. aber es sei verraten, dass das eigentlich fast unmöglich ist. Liegt der Ball dagegen auf einem festen Untergrund ist das Beschädigen in der Regel kein Problem. Das Prinzip mit unserem Gehirn ist dasselbe, Schläge werden von der Flüssigkeit „abgefangen“, das Hirn ist geschützt.

Wie wichtig dieser Schutz tatsächlich ist, konnten die Schüler*innen dann in einer der folgenden Unterrichtsstunden praktisch selbst erproben. Sie hatten zur Aufgabe, aus wenig vorgegebenem Material (2 Blätter Papier, 10 Strohhalme, 2 Meter Schnur, ein Luftballon, ein Haushaltsgummi) eine Konstruktion zu bauen, die ein rohes Ei – selbst bei dem Fall aus großer Höhe – vor dem Zerbrechen bewahrt. Herausgekommen sind dabei viele kreative Konstruktionen, deren Tauglichkeit in der Schulaula getestet wurde. Beim Fall aus 5 Metern Höhe zeigte sich, dass es gar nicht so einfach ist, das Ei zu schützen. Nur zwei von 8 „überlebten“, eines hätte sich dagegen nach dem Sturz als Rührei nicht schlecht gemacht. Was bleibt ist viel Freude beim Bauen und Experimentieren, und die Erkenntnis, dass wir auf unser Gehirn, das sinnbildliche rohe Ei, wirklich gut aufpassen sollten.

Hier ein paar Bilder der Tüfteleien und der fertigen Eierfallmaschinen:

Und zum Abschluss noch das Video vom Testen der konstruierten Eierfallmaschinen:

Nina Ostermeier, NuT-Lehrerin der 5a


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