„Chemie ist, wenn es knallt und stinkt, Physik ist, wenn es nicht gelingt!“ Den Reimspruch, den schon mancher Chemielehrer zum Besten gegeben haben dürfte, beleuchtet beide Naturwissenschaften nur äußerst mangelhaft. Zwar rangieren Experimente „mit Wumms“ bei den Schülerinnen und Schülern im Beliebtheitsstatus ganz oben, Chemie ist aber noch viel mehr als das: der Kuchenteig würde nicht aufgehen, das Auto nicht fahren und das Flugzeug nicht fliegen. Kein Lebewesen auf unserer Erde könnte existieren, weil in ihm täglich Millionen chemischer Reaktionen ablaufen. Aber was ist Chemie eigentlich?
Die Suche nach einer möglichst allseits verständlichen Definition gestaltet sich weniger schwierig als gedacht. Geht man von der Modellvorstellung aus, dass die ganze Welt um uns herum aus kleinsten Teilchen (Atomen, Molekülen, Ionen) besteht, die sich beispielsweise in ihrer Größe und Masse unterscheiden, dann ist eine chemische Reaktion nicht anderes als eine Umsortierung dieser. Lediglich die Zusammensetzung und Anzahl an Teilchen entscheidet, welchen Stoff man nun vor sich liegen hat. Das harmlose Wasser und der explosive Wasserstoff unterscheiden sich beispielsweise nur in einer einzigen Teilchensorte.
Möchte man nun einen neuen Stoff herstellen, dann kann man sinnbildlich gesprochen – wie in einem Lego-Baukasten – einfach die passenden Teilchen zusammenbauen.
Den Ablauf einer chemischen Reaktion haben sich Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe anhand der Herstellung von Wasser aus den Elementen Wasserstoff und Sauerstoff erschlossen, einer Reaktion, bei der es ordentlich knallt (aber nicht stinkt). Dabei haben sie ihre Vorstellungen in einem Stop-Motion-Film festgehalten und dabei richtig tolle Ergebnisse erzielt. Nicht immer ist jedes kleinste fachliche Detail ganz korrekt. Aber alle Filme zeigen ganz wunderbar, was Chemie grundsätzlich ist: eine Umsortierung von Teilchen.
Nina Ostermeier für die Fachschaft Chemie