„Dialog statt Distanz“ 

Streitschlichter-Workshop mit dem Verein „The long run e.V.“ am GRG setzt Zeichen für Menschenrechte und Toleranz

In einer Zeit, in der gesellschaftlicher Zusammenhalt und gegenseitiger Respekt wichtiger denn je erscheinen, hat das GRG mit der Unterstützung der Brucker Bürgerstiftung ein starkes Zeichen gesetzt: Am 5. Juli fand ein innovativer Workshop für die Streitschlichtergruppe der Schule statt, der zentrale Werte des Grundgesetzes aufgriff und dabei insbesondere die Themen Rassismus sowie die Lebenswirklichkeit Geflüchteter beleuchtete.

Organisiert wurde der Workshop in Zusammenarbeit mit dem Künstler und Sozialpädagogen Paul Huf, der sich über den Verein „The long run e.V.“ seit Jahren in der Integrationsarbeit engagiert. Der Verein leitet zahlreiche Projekte, die auf kreative und sportliche Weise Menschen mit und ohne Fluchterfahrung zusammenbringen – etwa mit einer integrativen Laufgruppe oder gemeinsamen Kunstaktionen, in denen Jugendliche ihre Geschichten und Perspektiven sichtbar machen können, aber auch mit einer Sportgruppe mit der bayerischen Polizei. Die Begegnung auf Augenhöhe steht bei allen Projekten im Mittelpunkt.

Begleitet wurde Huf von einer besonderen Stimme: Ahmed Bamuwayira, einem Geflüchteten, der ursprünglich aus Kampala, Uganda stammt. Geboren in größter Armut, gelang es ihm trotz alle Hindernisse Taekwondo-Unterricht zu nehmen, wurde Mitglied des olympischen Taekwondo-Nationalteams und gründete später eine private Taekwondo Akademie in einem Slum, deren Teams große Erfolge in Afrika, aber auch Amerika erzielten. Sein sportlicher Weg wurde jedoch jäh unterbrochen: Aufgrund seines öffentlichen Engagements gegen politische und gesellschaftliche Ungerechtigkeiten in seinem Heimatland wurde Ahmed verfolgt und gefoltert – eine Erfahrung, die ihn zur Flucht zwang.

Ahmed sprach während des Workshops auf Englisch und fesselte dennoch die Schülerinnen und Schüler vom ersten Moment an. Ohne Hilfsmittel, allein mit seiner Präsenz und seiner eindrücklichen Geschichte, zog er die Aufmerksamkeit der Gruppe auf sich. Dabei wurde deutlich, wie komplex und oft schmerzhaft solche Biografien sind – weit entfernt von den Klischees und Vorurteilen, die in sozialen Medien oder politischen Debatten häufig verbreitet werden.

Begleitet wurde der Workshop von umfangreichem Bild- und Filmmaterial, das Paul Huf einsetzte, um die Themen Flucht, Integration und Rassismus visuell greifbar zu machen. Die Kombination aus authentischen Berichten und dokumentarischer Darstellung ermöglichte den Schülerinnen und Schülern einen tiefen Einblick in eine Lebenswelt, die sonst oft im Verborgenen bleibt.

„Es ist wichtig, dass wir nicht nur über Konflikte sprechen, sondern auch die Wurzeln verstehen, die zu Vorurteilen oder Ausgrenzung führen können“, betonte Paul Huf. „Der direkte Austausch mit Menschen wie Ahmed hilft, Empathie zu entwickeln und komplexe Themen greifbar zu machen.“ 

Die Streitschlichterinnen und Streitschlichter zeigten sich tief beeindruckt. „Ich habe heute Dinge gehört, über die ich noch nie nachgedacht habe“, sagte eine Teilnehmerin. „Ich glaube, wir können als Streitschlichter jetzt noch besser helfen – nicht nur bei Streit, sondern auch gegen Ausgrenzung.“ 

Vielen Dank an die Bürgerstiftung für den Landkreis FFB, die diesen beeindruckenden Workshop nicht nur finanziert, sondern auch initiiert hat! 

Laura Fehr für die Streitschlichter-AG


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