Unterwegs im Land der Treverer – eine Fortbildung der Fachschaft Latein

Wo findet man heute in Deutschland noch deutliche Spuren der Römer?

Dieser Frage gingen am ersten Novemberwochenende 2025 die vier Lehrkräfte der Fachschaft Latein, Frau Heine, Frau Köstner, Herr Steinbach und Frau Then-Ikas bei ihrer zweitägigen Exkursion ins rheinland-pfälzische Trier nach.

Wessen Herz für die Antike schlägt, der ist in Trier genau richtig, denn Trier weist immerhin sechs antike Baudenkmäler auf, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören: Porta Nigra, KonstantinBasilika, Barbarathermen, Kaiserthermen, Moselbrücke und ein Amphitheater, in welchem Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen stattfanden.

Die Stadt an der Mosel, die den Titel der ältesten Stadt Deutschlands für sich beansprucht – übrigens ebenso wie das uns benachbarte Augsburg und Kempten im Allgäu -, wurde um das Jahr 17 v. Chr. als Augusta Treverorum (Stadt des Augustus im Land der Treverer) von den Römern gegründet. Dem allseits bekannten Kaiser Augustus fiel nämlich kurz vor dem Jahr 0 die Aufgabe zu, die eroberten Gebiete entweder wieder abzustoßen oder für immer fest ins Römische Reich zu integrieren. Bei Gallien entschied er sich für Letzteres, denn Rom wollte und konnte auf die Reichtümer Galliens nicht mehr verzichten. So entstand die römische Gründung Augusta Treverorum, die es mindestens seit der Zeit des berühmten Kaisers Konstantin (306-337) in seiner Pracht beinahe mit Rom aufnehmen konnte. Der eigensinnige Stamm der Treverer hatte sich bis dahin Rom gegenüber nicht gerade durch Zuverlässigkeit hervorgetan, so dass ihnen ein bisschen Disziplinierung durch die Anwesenheit vieler hoher römischer Verwaltungsbeamter sicher ganz guttun würde!

Das einzig noch erhaltene römische Stadttor ist die schon erwähnte Porta Nigra. Ihren Namen erhielt die Porta Nigra – lateinisch für schwarzes Tor – im Mittelalter wegen ihrer Verfärbung, bei ihrem Bau erstrahlte sie noch in weißem Sandstein. Erhalten ist sie so gut, weil sie im Laufe der Jahrhunderte zu einer Kirche umgebaut wurde, die in den napoleonischen Kriegen allerdings wieder zerstört wurde.

Wie in größeren römischen Siedlungen üblich, durften auch in Trier die Badeanlagen nicht fehlen. Beeindruckende Überreste der sogenannten Kaiserthermen hinterlassen immer noch einen guten Eindruck von den riesigen Ausmaßen des einst monumentalen Badekomplexes. Dieser war so großartig geplant und angelegt, dass man mit den Ausführungen gar nicht fertig wurde und das Ganze ein Torso blieb, in dem nur wenige Jahre wirklich gebadet wurde. Bereits am Anfang des 4. Jahrhunderts wurde er zu einer Kaserne umgebaut.

Vom ursprünglichen konstantinischen Kaiserpalast ist heute nur noch die Palastaula (die heutige Konstantin-Basilika) zu besichtigen, welche heute als evangelische Kirche genutzt wird.

Wer sich im Rheinischen Landesmuseum über die Römerzeit informieren möchte, bekommt neben dem berühmten Trierer Goldschatz eine erstaunliche Anzahl gut erhaltener Grabmäler, Götterstatuen, Mosaiken und Wandbemalungen zu sehen.

Was für ein mit Eindrücken gefülltes Wochenende! Hochmotiviert und mit vielen aussagekräftigen Fotos ausgestattet kehren die Lehrkräfte zurück. Eine Fahrt nach Trier, dem vielseitigen Rom des Nordens, mit den Schülern vom Graf-Rasso-Gymnasium würde sich in jedem Fall lohnen. Es könnte sie motivieren und ihnen die Lebenswirklichkeit der Römer verblüffend und unmittelbar nahebringen. Proficiscamur ad monumenta antiqua spectanda! – Brechen wir auf, um die antiken Denkmäler zu betrachten!

Friederike Heine und Kathrin Then-Ikas

Porta Nigra – Triers Wahrzeichen (Foto: Kathrin Then-Ikas)

Kaiserthermen – Wellness-Oase der Antike (Foto: Kathrin Then-Ikas)

Polydus – Triers Idol im Wagenrennen (Foto: Friederike Heine)


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