Vom Design Produkt zum modernen Unterrichts-Tool

Freitagnachmittag 13.30 Uhr: eigentlich eine Uhrzeit bei der nicht nur alle Schüler*innen nach einer anstrengenden Schulwoche das Wochenende herbeisehnen, sondern auch eine Zeit, zu der manch eine Lehrkraft bereits powernappend auf dem heimischen Sofa liegt, um die Akkus wieder ein wenig aufzuladen. Umso erfreulicher war es, dass sich am ersten Schulfreitag nach den Ferien sogar 18 Lehrerinnen und Lehrer im Schulaufgabenraum einfanden, um etwas mehr über den noch immer jungfräulichen Kochwagen zu erfahren (der coronabedingt eineinhalb Jahre einsam in der Biosammlung verbringen musste). 

Frau Buckenlei, eine der beiden Mitbegründerinnen des Vereins überkochen e.V., empfing die schon etwas müde Lehrerschaft zunächst mit einigen interessanten Hintergrundinformationen: der Kochwagen war ursprünglich als Projekt während ihres Industriedesign-Studiums entstanden und dann stückchenweise weiterentwickelt worden. Inzwischen ist das Konzept bestechend durchdacht. Von der Fertigung in einer Jugendvollzugsanstalt, über die Zusammenarbeit mit einer Universität für Ernährungswissenschaften, bis hin zu einer schulspezifischen TÜV-Prüfung, zahlreichen in Schulen erprobten Rezeptvorschlägen und immer wieder neuen, buchbaren Projekten rund um das Thema Ernährung, Nachhaltigkeit und Umweltschutz bleiben kaum Wünsche offen.

Und während der Einsatz des Kochwagens im Biologieunterricht beim Thema Ernährung noch sehr naheliegend ist, waren die Anwendungsbeispiele aus Mathematik (Dreisatzrechnen anhand des Backens von Pancakes) und Physik (Sie glauben nicht, was alles bei der Herstellung von Popcorn passiert) doch für viele überraschend. Spätestens als es dann an das Zubereiten der Speisen ging, hatte Frau Buckenlei die volle Aufmerksamkeit aller Anwesenden. Es wurde in Grüppchen geschnippelt, gebraten und püriert und nebenher munter geratscht – einer der vielen positiven Nebeneffekte des Kochwagens: er fördert die Kommunikation und das soziale Miteinander von Gruppen.

Am Ende durfte sich die muntere Lehrerschaft dann über ein kleines Buffet aus geschüttelter Kräuterbutter, veganem Brotaufstrich, Nutella-Ersatz (u.a. aus Datteln – unverschämt lecker!), Couscous-Salat und Wassermelonen-Feta-Salat freuen.

Ein großes Dankeschön gilt allen beteiligten Kolleginnen und Kollegen, die sich an einem Freitagnachmittag auf dieses neue Unterrichts-Tool eingelassen haben und an Frau Buckenlei für die unterhaltsame Fortbildung! Außerdem gilt mein besonderer Dank den Sponsoren (Sparkassen-Stiftung, Hans-Kiener-Stiftung, Agenda 21 und dem Förderverein), ohne die eine Finanzierung des Kochwagens nie möglich gewesen wäre.

Die ersten drei Termine für den Kochwagen sind schon gebucht – bleibt zu hoffen, dass in den nächsten Schuljahren noch viele Schüler*innen unserer Schule in den Genuss dieser alternativen, begeisternden Unterrichtsform kommen.

Nina Ostermeier

Bild 1: Anstehen zum Hände-Waschen
Bild 2: Eifriges schnippeln der Zutaten
Bild 3: Linsen Kochen für den veganen Brotaufstrich
Bild 4: Stärkung am Buffet


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